Wenn selbst der Spiegel einen weniger reißerischen Artikel hinbekommt als Heise, wird es mal wieder Zeit, über seinen Konsum von Heise nachzudenken.

Heise, was ist nur aus dir geworden?

Seite Mitte 2003 bin ich nun regelmäßig in deinem Portal unterwegs und habe bei dir immer einen guten Überblick über die gegenwärtig wichtigen Themen im IT-Umfeld gefunden. Auch habe ich oft erst durch euch über neue Technologien erfahren, die für meine tägliche Arbeit relevant sein könnten.

Seit einem öffentlich ausgetragenen Streit mit einem eurer Redakteure, bei dem es um das korrekte Zitieren aus Quellen geht, habe ich ein Stück weit meinen zuvor blinden Glauben an euer Portal verloren. Ich habe mir eine Weile lang danach die weiteren Artikel des gleichen Autors angesehen und habe für mich den Eindruck gewonnen, das dieser schlicht nur eine Abneigung gegen Ubuntu hat und daher einfach nicht unvoreingenommen über dieses Thema schreiben kann. Das wird dieser Mensch auch von sich selbst wissen, auch wenn er das in der Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht zugeben würde. Aber warum darf er dann Artikel in eurem News-Portal darüber schreiben? Das er Ubuntu nicht leiden kann, sollte doch zwischenzeitlich mal aufgefallen sein, oder?

Seitdem wünsche ich mir, dass man schon in der News-Übersicht erkennen kann, von wem ein Artikel stammt. Dann könnte man mit sowas wie Greasemonkey und ähnlichen Werkzeugen einfach den problematischen Redakteur ausblenden. Die Redaktion von Heise wird seine guten Gründe haben, genau das nicht anzubieten.

Immer öfter sehe ich seitdem in den Foren den Vorwurf des Clickbaits. Selbst Fefe hat inzwischen so seine Schwierigkeiten mit euch.

Euer Printmagazin habe ich mir seit über einem Jahr nicht mehr gekauft. Und zu meiner Überraschung musste ich feststellen: Es fehlt mir nix! Ich fühle mich nicht uninformierter und habe zugleich eine schöne Menge Geld eingespart.

Deshalb mein Apell an euch: Werft nicht die Flinte ins Korn und fangt endlich wieder damit an, ordentlich recherchierte Artikel zu liefern. Ich brauche euch nicht als Transportunternehmen für eure Meinungen, sondern als Lieferant für Fakten und Neuigkeiten. Meine Meinung möchte ich mir ohne Vorgabe selbst bilden können.

Noch gibt es Hoffnung, an der solltet ihr anknüpfen. Dann könnt ihr wieder zu dem werden, was ich als Leser jahrelang an euch geschätzt habe.